Liebe Elternvertreter*innen, liebe Pädagog*innen, liebe GemS-Interessierte,
wir EBG Leitungskreis (Annick, Katrin und ich) wünschen ein gelungenes, bildungspolitisch bewegendes Schuljahr 2019/20 im Sinne und FÜR unsere Schüler*innen.
Mit der zweiten Ausgabe der EBG Kurznachrichten wollen wir euch einladen, informieren und zum Mitmachen in schulischen und bildungspolitischen Gremien auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene ermutigen. Los geht’s.
Save the Date: Drei EBG Treffen in 2019/20
– 03.09.2019, ca. 18:30 bis 21 Uhr: EBG Treffen in der Anna-Seghers-Gemeinschaftsschule,
Radickestr. 43, Berlin-Adlershof. Danke an die Schulleiterin Frau Jurczyk für
die spontane Zusage.
– 21.01.2020: Ort noch offen. In elf Gemeinschaftsschulen waren wir noch nicht: Tesla, Lina-Morgenstern, B. Traven, Walter-Gropius, Rütli, Efeuweg, Sophie-Brahe, Gretel-Bergmann, Marcana, Grüner Campus Malchow. Bitte kommt gerne auf uns zu.
– 19.05.2020, ca. 18:30 bis 21 Uhr: EBG Treffen in der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule, Siemensstraße 20 (Grundstufe) und Quitzowstraße 141 (Mittel- und Oberstufe); Berlin-Moabit. Genauen Ort teilen wir mit. Danke an die GEV Leiterin Daniela Haspolat für die Organisation.
Einladung GGG – Verband für Schulen des gemeinsamen Lernens – Bundeskongress: 19. bis 21.09.2019
Unter dem Motto „Aufbruch 2019: Die Schule als gesellschaftsbildende Kraft“ trifft sich der Bundeskongress des GGG – Verband für Schulen des gemeinsamen Lernens e.V.vom 19. bis 21.09.2019 an der Fritz-Karsen Gemeinschaftsschule in Neukölln. Das Elternnetzwerk Berliner Gemeinschaftsschulen (EBG) diskutiert am Samstag auf dem Podium mit. Das Programm findet ihr hier. Meldet euch gerne an und vernetzt euch mit Bildungsakteur*innen aus den verschiedenen Bundesländern. Uns eint die Forderung nach Einer Schule für alle – demokratisch und inklusiv – von 1 bis zum Abitur.
Änderungen im EBG
Ein großes Dankeschön an Bernhild Mennenga und Manuela Weiniger-Grün. Beide
waren vom ersten EBG Treffen in 2015 an dabei, Bernhild im Leitungskreis und
mit vielen weisen Anregungen zu Vielfalt, Migration, Antidiskriminierung und
Begabungsförderung. Manuela hat uns an ihrem Ringen um eine Oberstufe und den
politisch langwierigen Fusionsforderungen zweier Schulen zur jetzigen, mit dem
Deutschen Schulpreis ausgezeichneten, Anna-Essinger-Gemeinschaftsschule
teilhaben lassen. Bernhild und Manuela haben uns inspiriert, ermutigt weiter
für die Gemeinschaftsschule als Regelschulart zu kämpfen. Ihre Kinder sind
jetzt aus der Schule, ihr Engagement als Elternvertreterinnen beendet. Wir
werden euch vermissen!
Etwas mehr als die Halbzeit: Umsetzung der Bildungsthemen im R2G Koalitionsvertrags
Noch gut zwei Jahre haben Rot-Rot-Grün, um die in der Koalitionsvereinbarung versprochenen Maßnahmen umzusetzen. Zeit für einen Blick auf das Kapitel „Beste Bildungschancen für mehr Teilhabe“ auf den Seiten 12 bis 20. Zu recht steht dieses Versprechen nach der Präambel zu Beginn, noch vor „Bezahlbares Wohnen für alle“. Bitte nehmt euch die Zeit die acht Seiten durchzulesen. Ein paar Aspekte herausgegriffen: „Die Koalition will in der kommenden Legislaturperiode das bestehende zweigliedrige Schulsystem sozial gerechter, leistungsfähiger und inklusiver gestalten. Schulen des längeren gemeinsamen Lernens werden dabei besonders unterstützt“, „Inklusion betrifft alle Schularten, auch die Gymnasien“, „Die Schulen müssen durch ein System der Grundausstattung und eine bedarfsgerechte Nachsteuerung in die Lage versetzt werden, inklusiv zu arbeiten“, „Die individuellen Begabungen der Schüler*innen müssen an allen Schularten gefördert werden“, „Um die Leistungsfähigkeit der Berliner Schule zu stärken, die Qualität der Abschlüsse zu steigern und die Zahl der Schulabgänger*innen ohne Abschluss deutlich zu senken, soll eine abgestimmte Gesamtstrategie zur Qualitätssicherung entwickelt werden“.
Einige Punkte im KOA wurden bereits umgesetzt. So wurde, wie auf Seite 14 versprochen, die Gemeinschaftsschule als Regelschulart im Schulgesetz verankert. Mehrere GemS haben endlich Verwaltungsleitungen. Sehr gut! Andere Punkte wie „Mehr gut ausgebildete Lehrkräfte, weniger Unterrichtsausfall“, „Zahl der Schulabgänger*innen ohne Abschluss deutlich zu senken“ sind offen und vor dem Hintergrund der fehlenden Schulplätze und ausgebildeten Lehrkräfte eine immense Herausforderung. Es wäre schön, wenn wir Schnipp machen könnten und Schulgebäude und Pädagog*innen wären da. Wie viele von euch wissen, habe ich einige Jahre in China und Vietnam gelebt, in nicht-demokratisch regierten, sich wirtschaftlich rasant entwickelnden Ländern. Dort wurde und wird, vereinfacht gesagt, geschnippt – das Schulgebäude ist da, Pädagog*innen über Nacht umgesetzt. Aber die Mehrzahl der Bürger*innen hat keine oder nur sehr eingeschränkte Mitbestimmungsrechte. Bürger*innenbeteiligung, Elternvertretungen mit Mitwirkung in der Schulkonferenz: Fehlanzeige. Auch wenn ich als Ausländerin dort gerne gelebt habe, umso mehr schätze und verteidige ich heute unser demokratisches System, unsere Möglichkeiten der Beteiligung, der Einflussnahme – als Bürger*innen, als Elternvertreter*innen, als EBG.
In diesem Sinne freue ich mich mit euch auf ein gemeinsames Schuljahr 2019/20.
Herzlichst
Carola Ehrlich-Cypra
Sprecherin Elternnetzwerk Berliner Gemeinschaftsschule (EBG)
EV der Wilhelm von Humboldt Gemeinschaftsschule